Gummibänder – eine Gefahr für Störche

Unser Wohlstandsmüll bedroht die Tiere. Seevögel, die Plastik mit natürlicher Nahrung verwechseln, verenden qualvoll. Doch auch direkt vor unserer Haustür tut sich ein ähnliches Problem auf. Störche, besonders die Jungtiere, verenden an Gummiringen. Diese finden sie in Massen auf unseren abgeernteten Feldern und da der Storch alles frisst, was in Form und Konsistenz seinem natürlichen Futter, in diesem Fall Würmern, ähnlich ist, schluckt er die vermeintliche Beute entweder selbst oder er bringt sie ins Nest, wo er sie an die Küken verfüttert. Unverdauliches würgt der Vogel zwar in Form von Gewöllen wieder hoch, doch manchmal gelingt ihm das nicht. Die Gummiringe bleiben im Magen und sorgen für ein anhaltendes Sättigungsgefühl. Der Storch verhungert mit vollem Magen.

Plastikmüll stellt ein weiteres Problem dar, weil die Vögel diesen zum Nestbau verwenden und dann das Wasser nicht mehr ablaufen kann. Die Jungvögel erfrieren infolgedessen im Nest.

Mit diesen Informationen und einem Hinweis von Frau Ingrid Dorner (NABU Bad Dürkheim) ausgestattet, begab sich die Klasse 7b der Peter-Gärtner-Realschule plus am Montagnachmittag auf ein abgeerntetes Lauchzwiebelfeld in Schulnähe. Schließlich hat diese Klasse einen besonderen Bezug zu Klappi, dem Storch, der am Schulhof brütet, im Februar eine neue Nistunterlage bekommen hat und hoffentlich demnächst mit seiner Partnerin gemeinsam den Nachwuchs füttert.

Das Ergebnis der kurzen Aktion war erschreckend und niemand hätte dieses Ausmaß erwartet. Die Schülerinnen und Schüler sammelten achtlos liegen gelassene Haushaltsgummis in großer Zahl. Damit werden die Lauchzwiebeln direkt auf dem Acker zusammengebunden und mit dem günstigen Material nimmt man es anscheinend nicht so genau. An manchen Stellen liegen die blauen Ringe bündelweise herum, als seien sie jemandem aus der Tasche gefallen. „Die sind ja ganz neu“, bemerkten einige und Lena Jellinek möchte sie mit nach Hause nehmen, zählen und zur Wiederverwendung säubern.

Plastikteile und Handschuhe in großer Anzahl landeten ebenfalls in den Eimern. So staunte die Klasse nicht schlecht, als das Ergebnis auf dem Schulhof ausgeleert und sortiert wurde.

Fazit: Wir haben ein Problem und das lässt sich nicht beseitigen, wenn wir einmal über ein Feld laufen und säubern. So wie auf dem Zwiebelfeld sieht es vermutlich auf vielen Äckern der Umgebung aus. Der Besitzer des betroffenen Ackers wurde informiert und hat nach eigenen Angaben bereits mit seinen Mitarbeitern gesprochen.

 

Klasse 7b mit Eimern und Zangen auf dem abgeernteten Feld

 

Das Ergebnis

 

Gummihandschuhe – ausgezogen und liegen gelassen!

 

Diese Gummibänder frisst Klappi nicht mehr.

 

 

Text und Fotos: Anne Weiler